Radfahrer-Club 1903 Ilbenstadt e.V.

Seid stark, haltet durch, Jammerer verlieren!

Radwandern im RC 03 Ilbenstadt
Ein unterirdisches Vergnügen?!

Radwandern – hier steht nicht der sportliche Aspekt im Vordergrund – bietet eine hervorragende Möglichkeit, die nähere Heimat per Rad kennen zu lernen und neue Einblicke in die umgebende Natur zu gewinnen. Auf der Suche nach attraktiven Zielen sind wir auf das Erlebnisbergwerk in Merkers gestoßen, ein Kalibergwerk der K+S-Gruppe, 1993 stillgelegt, das heute zu Sicherungsarbeiten im Grubenrevier Merkers und als Erlebnisbergwerk betrieben wird. Konzerte, Laufen, Mountainbiketouren, Klettern im Hochseilgarten, eine bunte Palette unterirdischen Treibens öffnet sich!

Eine tolle Event-Mountainbike-Tour – auch ein Querfeldeinrad ist eine gute Wahl! – war kurz entschlossen gebucht. Dabei war viel Glück, die Touren sind früh ausgebucht und zwei Rücktritte ermöglichten uns die „Schnuppertour“.

Zuerst fuhren die Räder – eine vollständige Beleuchtung ist Pflicht! -in das Bergwerk ein. Wir folgten nach der Einweisung in kompletter Radbekleidung mit Radhelm und Helm-(Stirn-)lampe. Sommerliche Radbekleidung genügt völlig, da wir uns in angenehm temperierten Stollen im Bereich von 18° Celsius (400-500 m Teufe) und 28° Celsius (800 m Teufe) bewegen.
Nach Abgabe unserer Fahrmarke, die zur Erfassung und Kontrolle der Personenzahl unter Tage dient, ging es im Förderkorb  in 90 Sekunden auf 500 m Teufe (=Tiefe). Zwei Gruppen wurden gebildet und wir fuhren mit unserem Guide Rainer und Harald, dem Fahrer des Schluss-Lkw in den stockdunklen Stollen ein. Der Stollenboden war glatt, aber griffig, obwohl er an vielen Stellen wie Eis glänzte. An den Rändern lag weiches Salz, das sich an manchen Stellen auch mitten im Stollen befand; unsere Aufmerksamkeit blieb stets gefordert. Der Stollen selbst war relativ breit, so dass man bequem nebeneinander fahren konnte. Die Lichter unserer Räder und der Helmlampen beleuchteten die Szenerie. Eine Orientierung war stets möglich. Wir ließen diese Atmosphäre auf uns wirken.

Nach dem Start ging es kurz und heftig mit einer Steigung von rund 17 % etwa 60 Höhenmeter nach oben zum Konzertsaal. Das ehemalige Großlager für 50.000 t Salz ist 250 m lang, 22 m breit und 14-17 m hoch. Ein Schaufelradbagger, seinerzeit in Einzelteilen durch einen Förderschacht mit 5 m Ø in die Grube gebracht, zieht die Blicke an. Von der guten Akkustik des Saales konnten wir uns während einer Lasershow überzeugen.
Weiter ging es am Hochseilgarten vorbei zum Goldraum. Hier lagerten zum Ende des 2. Weltkrieges zwei Drittel aller Währungsreserven in Gold, Platin, Banknoten und Münzen des Deutschen Reiches sowie rund 400 t Gemälde und Kunstgegenstände aller Art. Nachdem die US-Army das Gebiet eingenommen und General Eisenhower die Kriegsbeute besichtigt hatte, wurde diese über Frankfurt abtransportiert. Über ihren Verbleib wird noch heute spekuliert …

Beständig fuhren wir nun nach unten, sahen einige Großgeräte, bekamen das System und die Arbeit beim Sprengen mitsamt einer Simulation erläutert, um dann bei 800 m Teufe ein Getränk zu konsumieren, bevor wir mit Guide Harald die Kristallgrotte betraten. Überwältigend in diese 10 m hohe Grotte einzutauchen, Kristalle in allen Größen bedeckten die Grotte fast vollständig. Wechselnde Lichtspiele und Musikbegleitung setzten uns einem Feuerwerk variierender Bilder aus. Mit diesen Eindrücken machten wir uns auf den Rückweg. Acht Kilometer ging es nun mit teilweise beachtlichen Steigungen hinauf. Die Gruppe zog sich auseinander, sammelte sich jedoch an ausgewählten, schwach beleuchteten Stellen und strebte so dem Schacht III entgegen, durch den es dann wiederum nach einem Fahrmarkenprocedere in 90 Sekunden zur Erdoberfläche ging. 20 Kilometer in den Stollen des Kalibergwerkes lagen hinter uns.
Unvergessliche Eindrücke haben wir aus der Tiefe mitgenommen. Im Bistro drehten sich die Gespräche noch lange um das Erlebte, während wir ein zünftiges Bergmannsfrühstück einnahmen.

Impressionen dieser außergewöhnlichen Radtour:

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