Früh waren unsere engagierten Helferinnen und Helfer auf den Beinen, unterstützt durch unseren Nachbarverein, den Sandhasen aus Wölfersheim. Es galt letzte Startvorbereitungen zu treffen, ein kleines Frühstück mit einem kräftigen Kaffee vorzuhalten, die Strecken zu kontrollieren und die Beschilderung zu ergänzen. Dann ging es Schlag auf Schlag, in bunter, radfahrspezifischer Kleidung, schwärmten die unerschrockenen, wetterfesten Radsportlerinnen und Radsportler auf einem der vielen Streckenangebote in die Wetterau aus, davon einige wild entschlossen auch den Hohen Vogelsberg unter die Räder zu nehmen oder, so die Graveljünger, auf Feld- und Forstwegen das nähere und weitere Umfeld Ilbenstadts zu erkunden. Frisch war es; mit einem Schlag hatte sich das spätsommerliche Wetter auf den rauen Herbst umgestellt. Schon in der Früh gab es hier und da mal einen kurzen Schauer; die Sonne machte sich rar. Schon am Vortag überboten sich die Wetterprognosen mit einem Aprilwettermix, auf Wetterkarten war gar eine schwarze Regenwolke über der Wetterau abgebildet. Dies schreckte in der fortgeschrittenen Rennradsaison eine (zu) große, sonnengewöhnte Pedalrittergemeinschaft ab, die dann auch des Mittags einem kräftigen Regenguss entging.
Der bunten Radelschar mit sportlichem Equipment, Rennräder und Gravelbikes waren mehrheitlich zu sehen, wurden fünf Strecken bei der 48. Wetterau-Vogelsberg-Rundfahrt (RTF) zur Auswahl angeboten: 32 Kilometer (Familien- und Trimmtour), 45, 82, 114 oder 156 Kilometer konnten unter die Räder genommen werden. Ohne Zeitdruck wurde die Wetterau erfahren, die sich zum Herbstanfang wieder mit interessantem Farbenspiel präsentierte. Helle, von der Sonne gezeichneten Flächen, wechselnde Brauntöne frisch bestellter Äcker und sattes Grün von Mais und Zuckerrübenfeldern sowie den noch gut belaubten Baumbestand, der sich zaghaft von den ersten Blättern zu trennen begann, begleiteten Radlerinnen und Radler, starke Eindrücke im Wechsel von Sonnenlicht und Schatten. Die unvergleichliche Landschaft des Hohen Vogelsberges war gut trainierten Ausdauerspezialisten und -spezialistinnen auf der 156-Kilometerstrecke, die rund 1600 Höhenmeter aufwies, vorbehalten. Doch allen gebührt unser Respekt, die sich je nach Trainingsstand und/oder Zeitbudget auf eine der Strecken gemacht haben.
Parallel konnten sich 22 Freundinnen und Freunde des Gravelns (Gravel (engl.) = Schotter) über 53 oder 82 Kilometer abseits des Straßenverkehrs auf mehr oder minder naturbelassenen Wegen austoben. Im Gegensatz zu den RTF-Strecken waren die Gravelstrecken nicht ausgeschildert, doch führten die GPS-Signale alle Pedaleure sicher über die Strecken, ließen Servicepunkte nicht aus und vereinigte alle wieder an Start und Ziel.
Etwa alle 30 Kilometer war ein Servicepunkt eingerichtet, der den Flüssigkeitsnachschub sicherstellte, Bananen, Gebäck, letzteres teilweise mit Haselnusscreme veredelt, rundete das Angebot ab. Toiletten konnten an drei der Servicepunkte genutzt werden.
Nach der Tour saß man wieder zusammen. Der Gesprächsstoff ging rund um das Radfahren und darüber hinaus nicht aus. Getränke, Kaffee, Kuchen, Leckeres vom Grill, Pommes und gar Kartoffelpuffer mit Apfelmus sorgten dafür, die leergefahrenen Speicher wieder zu füllen.
Den Wettbewerb der BDR-Vereine entschied der RSV Wenigumstadt klar zu seinen Gunsten. Auf den Plätzen folgten die starken Mannschaften des RC Hattersheim und des RV Ober-Mörlen. Für die platzierten Mannschaften gab es Startberechtigungen zu einer Ilbenstädter RTF, CTF oder GTF in 2025 über 8, 6 und 4 Plätze.
Den Wanderpokal der Firma TRADECONNECTIONKREBS – Digitale Mediengestaltung und Werbung, vergeben zur Teilnahme an der Familien- und Trimmtour, errang der Turnverein Ilbenstadt. Dazu gab es Medaillen für Kinder.
Die Siegerehrung wurde gemeinsam vom RTF-Fachwart Johannes Contag und dem Niddataler Stadtrat Herrn Peter Schmitz vorgenommen.
mit Stadtrat Peter Schmitz (li) und RTF-Fachwart Johannes Contag (re)
(Bild zur Vergrößerung anklicken):
Die Ehrung der Radsportlerinnen und Radsportler des RV Wenigumstadt und des RV Ober-Mörlens wird nachgereicht. Angesichts schwarzer Wolken waren diese schon auf dem Heimweg.
Der RC 03 Ilbenstadt dankt herzlich allen Radsportlerinnen und Radsportlern für die Teilnahme sowie unseren Helferinnen und Helfern für ihren unermüdlichen Einsatz.
Wir freuen uns auf 2025 und halten allen am 23. März und am 7. September – so die Planung – schon heute einen Startplatz frei.
Impressionen von unserer Herbst-RTF:
Bilder: Achim Parbel, Michael Hammann, Linda Jöckel