Radfahrer-Club 1903 Ilbenstadt e.V.

Seid stark, haltet durch, Jammerer verlieren!

Ilbenstädter Radtouren
Radwanderung
„Von Wickstadt nach Seligenstadt“

am Freitag, den 17. Juni 2022

Unrecht Gut gedeihet, nicht? Die Reliquien Seligenstadts

Liebe Mitglieder und Freunde des RC 03 Ilbenstadt,

unser Radwanderfachwart hat zur Zeit keine Schwierigkeiten mit der Wetterprognose. Einzig bleibt die Herausforderung die aktuelle Temperatur im Schatten und in der prallen Sonne vorherzusagen. Doch hier drückt sich Erwin mit der pauschalen Feststellung, dass es zu heiß ist und sucht für die Radtour möglichst waldreiche Gebiete aus. So lädt er nach Seligenstadt ein:

Start am Freitagtag, dem 17. Juni 2022
um 09:30 Uhr an der Wickstädter Niddabrücke

Die Coronawelle nimmt wieder Fahrt auf, begleitet von einer Hitzewelle. Denkt auch an Euren Sonnenschutz!
Die Hygiene- und Abstandsregeln des RC 03 Ilbenstadt, abgestimmt für das Radwandern sind mittlerweile obsolet. Die politisch Verantwortlichen haben entschieden, dass schwerwiegende Gesundheitsgefahren durch das SARS-Cov-II-Virus generell nicht mehr drohen. Die Mehrheit ist geimpft und darüber hinaus ist sie mit einem Vernunftpotential ausgestattet, aus dem heraus eigenverantwortlich eine gute Prävention folgt. Das heißt, dass an den entscheidenden Stellen Abstand gehalten und/oder eine geeignete Maske getragen sowie bei eigener Neigung zur „Triefnase“ der Kontakt zu Mitmenschen selbstverständlich eingeschränkt wird. Wer denn wissen will, was das Land Hessen unter unserem eigenverantwortlichen Handeln versteht, dem sei die Internetseite „corona-in-hessen“ zum Nachlesen empfohlen. Bleibt gesund!
Nebenbei:
Die immer noch neue und vermutlich kaum gelesene Verordnung heißt nun „Verordnung zum Basisschutz der Bevölkerung vor Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus (Coronavirus-Basisschutzmaßnahmenverordnung – CoBaSchuV -)“

Nach dem Start an der Wickstädter Niddabrücke richten wir das Vorderrad nach Eichen aus. Der kühle Hessenwald nimmt uns auf, in dem sich einige Hügelgräber befinden, die uns, sollten wir uns einem näheren, sicherlich nicht als Grabstätte ins Auge springen. Von Eichen sind es bis Marköbel/Hammersbach nur ein paar Katzensprünge und wir nehmen den Limesradweg unter die Räder, dem wir bis Groß-Krotzenburg folgen. Mainaufwärts nutzen wir ein kurzes Stück den Kulturradweg Kurmainzer Herz, bevor mit der Fähre nach Seligenstadt übergesetzt wird.
Das historische Städtchen ist mit seinen Fachwerkhäusern, zahlreichen historischen Bauten und dem Klostergelände eine Augenweide, ein unvergleichliches Ambiente umfängt uns. Davon berichtet die Stadt stolz auf ihrer Homepage. Sie nennt sich Einhardstadt, weil dieser Berater Karls des Großen, Laienabt vieler Klöster, Bauleiter der Mainzer Rheinbrücke und einigen Kaiserpfalzen, aus Dankbarkeit für seine Dienste Seligenstadt, zuvor Obermulinheim, 815 von Ludwig dem Frommen zum Geschenk erhielt. Sicherlich erwartete der Fromme auch einen Rückfluss in Form von Steuern, Abgaben und vielen Dingen mehr. Jetzt zum Namen Seligenstadts. Einhard hatte viele Talente und offenbar war ihm auch der Diebstahl nicht fremd. Er fuhr nach Rom, um sich um die Reliquien der Heiligen Märtyrer Marcellinus und Petrus zu „bemühen“. Während die einen von einem wertfreien Verbringen der Gebeine von Rom nach Steinbach-Michelbach und dann weiter nach Obermulinheim sprachen, so die Vatican News, sprachen andere klar von Diebstahl (KathPedia, Wikipedia: Einhard, Petrus und Marellinus und Seligenstadt. Schwer daneben lag wohl 1902 der Kapuzinerordenspriester Wilhelm Auer in seiner Heiligenlegende, der folgende Feststellung traf: „Ihre Reliquien schenkte Papst Gregor IV. dem Geheimschreiber des Kaisers Karl d. Gr. Eginhard, welcher dieselben von Rom nach Straßburg überbringen ließ.“ Obermulinheim das neue Straßburg? Falls der Papst die Schenkung veranlasste, wäre er mindestens genauso Straftäter und Schlitzohr wie Einhard gewesen. Hochkarätige Reliquien waren seinerzeit Gelddruckmaschinen, lösten sie doch Wallfahrten aus, mehrten den Reichtum der Reliquienbewahrer und -aussteller durch religiösen Tourismus und dem Einsammeln von Spenden. So etwas gibt wohl keiner freiwillig aus der Hand.
Nun ja, mit den Reliquien war es dann an der Zeit aus Obermulinheim (Obermühlheim) ein Seligenstadt zu machen; der Name spricht für sich. Es gibt aber noch eine andere Legende zur Namensgebung, in die Kaiser Karl der Große höchstpersönlich verwickelt gewesen sein sollte. Stöbert sie auf.

Neben geschichtlicher Besinnung, dem Genuss von Stadtbild und Aufnahme des Flairs von Seligenstadt, war der Radlerschar auch eine Rast mit Einkehr möglich. Frisch gestärkt wird mainabwärts geradelt, bei Steinheim über die Brücke nach Hanau gewechselt und im nahen Hauptbahnhof der Zug nach Assenheim bestiegen (9 EUR-Ticket!); die Erholungsphase beginnt noch in der Vorwärtsbewegung …

Diese Genusstour über verkehrsarmes und abwechslungsreiches Terrain mit guten Rad- und Wirtschaftswegen wird etwa 61 Kilometer lang sein. 352 Höhenmeter sind zu meistern.
Für die Teilnehmer fallen Kosten für die Mainfähre und die Bahnfahrt an.
Welches Rad sollte hier bewegt werden? Das ist egal, alles was gut rollt, ist auf dieser Strecke zu Hause. Ein Rennrad sollte man lieber zuhause lassen, wenn es nicht für Paris-Roubaix optimiert ist.

Haben wir Euer Interesse geweckt? Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme.
Erwin Loscher ist für Rückfragen und Voranmeldungen unter der Telefonnummer 01512 02 30 745 erreichbar.

Für das Radwanderteam

Wilhelm Schröder
Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Sport (RTF/CTF)

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