Liebe Mitglieder und Freunde des RC 03 Ilbenstadt,
Radwanderfachwart Erwin Loscher trotzt morgen der ein oder anderen Wolke. Recht so, denn bei Mittagstemperaturen bis zu 28° Celsius kann man schon mal Schattenspender willkommen heißen. Er lädt ein zum:
Start am Dienstag, den 5. Juli 2022
um 09:00 Uhr am Assenheimer Bürgerhaus
Die Coronawelle nimmt wieder Fahrt auf, begleitet von einer Hitzewelle. Denkt auch an Euren Sonnenschutz!
Die Hygiene- und Abstandsregeln des RC 03 Ilbenstadt, abgestimmt für das Radwandern sind mittlerweile obsolet. Die politisch Verantwortlichen haben entschieden, dass schwerwiegende Gesundheitsgefahren durch das SARS-Cov-II-Virus generell nicht mehr drohen. Die Mehrheit ist geimpft und darüber hinaus ist sie mit einem Vernunftpotential ausgestattet, aus dem heraus eigenverantwortlich eine gute Prävention folgt. Das heißt, dass an den entscheidenden Stellen Abstand gehalten und/oder eine geeignete Maske getragen sowie bei eigener Neigung zur „Triefnase“ der Kontakt zu Mitmenschen selbstverständlich eingeschränkt wird. Wer denn wissen will, was das Land Hessen unter unserem eigenverantwortlichen Handeln versteht, dem sei die Internetseite „corona-in-hessen“ zum Nachlesen empfohlen. Bleibt gesund!
Nebenbei:
Die aktuelle und vermutlich immer weniger gelesene Verordnung heißt nun „Verordnung zum Basisschutz der Bevölkerung vor Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus (Coronavirus-Basisschutzmaßnahmenverordnung – CoBaSchuV -)“
Mal sehen, ob ich Euch heute eine kurze Beschreibung des Dienstagsabenteuers liefern kann.
Nach dem Start am Assenheimer Bürgerhaus vertrauen wir uns völlig unspektakulär dem Niddaradweg an und folgen der Fließrichtung dieses kleinen Gewässers bis Gronau. Hier der zweifache Schwenk nach Niederdorfelden und zur Hohen Straße. Jetzt ist es bis Bergen-Enkheim nicht mehr weit, das weite Tal des Maines liegt vor uns, wenn wir von dort den Grüngürtelradweg unter die Räder nehmen. Zum Grüngürtel rund um Frankfurt – eine geniale Hinterlassenschaft der Frankfurter Stadtverantwortlichen aus „grauer Vorzeit“ – der in einem geschützten Gebiet Wanderer und Radfahrer vergessen macht, dass er inmitten in einer pulsierenden Großstadt unterwegs ist, berichte ich mehr, wenn ihr diesen mit seinen rund 65 Kilometern mal vollständig genießen wollt.
Nachdem wir uns den Berger Hang hinunter gestürzt haben ist Offenbach nicht mehr weit und dank der Carl-Ulrich-Brücke schnell erreicht. Hier biegen wir scharf rechts ab – und Erwin verzeih mir die eigenmächtige Streckenänderung – mitten hinein ins neue Offenbacher Hafenquartier. Früher ein tristes, ja dunkel wirkendes Hafengebiet, das von der Kohlen- und Mineralölhandlung Berdux dominiert wurde. Jetzt strahlt alles hell und freundlich. Nehmt diesen kleinen Schwenk von der Hafenallee hin zum Mainkai und lasst das neue Quartier auf Euch wirken, entdeckt dabei den Gutsche Park, den Hafengarten und einiges mehr.
Zurück zum Kohlen- und Mineralölhändler Berdux, den es als Hugenotten an den Main verschlagen hat. 1928 fing es mit der Kohle an. Walther Berdux wuchs schnell zu einer regionalen Größe heran, war unter „Walther von der Kohlenhalde“ als Hofmarschall in der Offenbacher Fastnacht aktiv, war selbst als Fechtsportler und Förderer des Sports umtriebig, unter anderem als Vorsitzender des Frankfurter Roll- und Eissportclubs. Aber Vorsicht: Walther Berdux hatte ein großes Problem mit den Rad-Rambos, die Straßen und vor allem die Bürgersteige unsicher machten und möglicherweise noch machen … Er hielt akribisch alle Vorfälle fest und arbeitete mit Kräften an der Disziplinierung dieser gefährlichen Spezies. An Euch hätte er aber, wäre er noch an gleicher Stelle zu Hause, sicher seine Freude.
Heute finden wir die Firma Berdux am Wilhelmsplatz in Offenbach. Kohle und Mineralöl sind Weinen und Spezialitäten aus Italien gewichen. Welche Entwicklung des Hafenquartiers, welche Firmenentwicklung (Quelle zu Berdux: op-online.de, Von der Ruhrkohle zum Chianti, 2013).
Jetzt ist es genug mit Offenbach. Wir fahren weiter über Oberrad in den Frankfurter Stadtwald, mehr Grün geht nicht mehr. Natürlich versäumen wir es nicht, den Goetheturm anzufahren. Ob Euch hier eine Pause zur Ersteigung des Turmes gegönnt wird? Schön wäre es, die Aussicht ist phänomenal.
Bei Niederrad, Goldstein und Schwanheim wird der Grüngürtelweg wieder näher an die Bebauung geführt. Beim „Seppche“ geht es dann nicht ohne Einkehr vorbei.
Nach der Stärkungs- und Ruhephase wird bei Höchst mit der Mainfähre übergesetzt. Die Nidda ist schnell gefunden, die uns abseits des Straßenverkehres durch Frankfurt bringt. Am S-Bahnhof in Eschersheim steht eine Entscheidung an. Entweder geht es per S-Bahn oder auf unseren (Elektro-) muskelbetriebenen Untersätzen in heimatliche Gefilde. An dieser Stelle wünsche ich Euch eine richtige, eine gute Entscheidung …
Diese Genusstour über verkehrsarmes und abwechslungsreiches Terrain mit guten Rad- und Wirtschaftswegen wird etwa 69 Kilometer lang sein. 292 Höhenmeter sind zu meistern. Wer auf die S-Bahn verzichtet, muss nochmals 25 Kilometer zusätzlich pedalieren.
Für die Teilnehmer fallen Kosten für Fähre und Bahnfahrt an.
Welches Rad sollte hier bewegt werden? Das ist egal, alles was gut rollt, ist auf dieser Strecke zu Hause. Ein Rennrad sollte man lieber zuhause lassen, wenn es nicht für Paris-Roubaix optimiert ist.
Haben wir Euer Interesse geweckt? Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme.
Erwin Loscher ist für Rückfragen und Voranmeldungen unter der Telefonnummer 01512 02 30 745 erreichbar.
Für das Radwanderteam
Wilhelm Schröder
Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Sport (RTF/CTF)
Streckendownload für Navigationsgeräte (Assenheim-Grüngürtel-Eschersheim (Assenheim):
„Zur Radwanderstrecke „Assenheim-Grüngürtel-Eschersheim“
Streckendownload für Navigationsgeräte (Eschersheim-Assenheim = Zugersatzverkehr):
„Zur Radwanderstrecke „Eschersheim-Assenheim“
Zur Radwanderstrecke „Assenheim-Grüngürtel-Eschersheim mit Zugersatzverkehr“
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