Liebe Mitglieder und Freunde des RC 03 Ilbenstadt,
Heiß, trocken, ein leichter Wind – wenn sich überhaupt ein Lufthauch regte – sind Bedingungen, die einen Pharao Jahrtausende in einem perfekten Erhaltungszustand konservieren konnten, doch für uns kommt das ein bisschen früh. Trotzdem machen wir uns regelmäßig auf den Weg, Erwin ruft, wir folgen. Und jetzt geht es, liebe wettertrotzende Zweiradgesellschaft, durch eine gut temperierte, mit Wasser angereicherter Luft, negativ eingestellte Zeitgenossen sprechen von „Schwüle“, nach Aschaffenburg:
Start am Mittwoch, den 17. August 2022 um
08:30 Uhr an der Wickstädter Niddabrücke
Die Coronawelle in der Hitzewelle ebbt ab. Seid misstrauisch! Die Nation ist im Urlaub, Antigen- und PCR-Tests sind nicht mehr in, seit sich auf breiter Front die Masse keiner Gefahr mehr bewusst ist; eine Grippe steckt man doch auch locker weg … Schauen wir mal, wenn alle Urlauber wieder zurück sind und deren Kinder in den Schulen Urlaubserinnerungen austauschen. Was gäbe man drum, wenn das Szenario nicht eintritt?
Denkt auch an Euren Sonnenschutz!
Die Hygiene- und Abstandsregeln des RC 03 Ilbenstadt, abgestimmt für das Radwandern sind mittlerweile obsolet. Die politisch Verantwortlichen haben entschieden, dass schwerwiegende Gesundheitsgefahren durch das SARS-Cov-II-Virus generell nicht mehr drohen. Die Mehrheit ist geimpft und darüber hinaus ist sie mit einem Vernunftpotential ausgestattet, aus dem heraus eigenverantwortlich eine gute Prävention folgt. Das heißt, dass an den entscheidenden Stellen Abstand gehalten und/oder eine geeignete Maske getragen sowie bei eigener Neigung zur „Triefnase“ der Kontakt zu Mitmenschen selbstverständlich eingeschränkt wird. Wer denn wissen will, was das Land Hessen unter unserem eigenverantwortlichen Handeln versteht, dem sei die Internetseite „corona-in-hessen“ zum Nachlesen empfohlen. Bleibt gesund!
Nebenbei:
Die aktuelle und vermutlich immer weniger gelesene Verordnung heißt nun
„Verordnung zum Basisschutz der Bevölkerung vor Infektionen mit dem SARS-CoV-2-Virus (Coronavirus-Basisschutzmaßnahmenverordnung – CoBaSchuV -)“
Den Weißwurstäquator verorten viele längs der Donau. Uns ist schon die Mainlinie genug, um Abstand zu Volksstämmen zu gewinnen, deren Würste nur mit Senfzugabe geschmacklich den Mindestanforderungen genügen …
Zu Aschaffenburg, in unserer Hochsprache „Ascheberch“ genannt und dem Schloss Schönbuch gibt es ja soviel zu sagen, dass dies den Rahmen einer Radtourenbeschreibung sprengt. Dazu macht ihr mich fertig, die kurzfristigen Ankündigungen sind mehr als herausfordernd. Doch seis drum, kurz, prägnant, schwadronierend und überspitzt bekommen wir vielleicht die Kurve – eine Herausforderung für meine Nachfolgerin, meinen Nachfolger in 2023.
Ein bisschen Wasser ein paar Eschen, das wars für das der Stadt namensgebende Flüsschen „Aschaff“ Das Wasser bewegte sich in Richtung Westen und mündete in den Main. Den früheren „Abwasserkanal“ der Papierindustrie ließ man natürlich unterhalb der Staustufe münden, um unattraktive Schaumberge und auch Probleme mit der Kühlung von Kraftwerken zu vermeiden. Sollte doch Hessen sehen, wie man damit fertig wird.
Zur Geschichte der Stadt, sei nur so viel bemerkt: Alemannen, wenn süddeutsch aufgestellt, dann in Richtung Schwaben, Elsass, Lichtenstein und Vorarlberg. Bayern? Nee! Später hatten die Mainzer Erzbischöfe das Sagen und waren wirtschaftlich am Drücker. Aschaffenburg prosperierte unter den „Pfaffen“. Auch der Erzbischof Adalbert I. von Saarbrücken mischte mit. Im Rheinischen Städtebund und im Neunstädtebund war Aschaffenburg Mitglied. Es war eine tolle, eine wilde Zeit. Hexenprozesse, Eingliederung in den Schwedischen Staat in Mainz, der Vermeidung der Brandschatzung durch Gustav Adolf und der vielen Auf- und Abs mehr, bis das Verhängnis nahte: Im Pariser Vertrag vom 3. Juni 1814 wurde Aschaffenburg am 14. Juli 1814 Bayern zugeschlagen. Wie konnte das passieren? Die Frage beantworte ich Euch (noch?) nicht. Einen Ermittlungsansatz findet Ihr in „Wikipedia“
Zu unserem Ziel, dem Park Schönbusch. Er ist einer von sieben Parks in Aschaffenburg. Und ich verrate kein Geheimnis, wenn ich sage, dass der Mainzer Erzbischof im Verein mit dem Kurfürsten Friedrich Karl Joseph von Erthal 1776 dieses Kleinod mit Schlösschen im englischen Stil zu ihrem standesgemäßen Lebenswandel haben errichten lassen. Ob der urbayerische König Ludwig II. den Unterfanken 1869 mit dem Bau von Neuschwanstein zeigen wollte, dass auch im tiefen Süden verschwenderische Kultur möglich war?
Franken und Bayern, ja, eine Hassliebe, trotz der Ministerpräsidenten Beckstein und Söder. Und sind wir da nicht mit auf der Reise, wenn Bayern seinen Alleinvertretungsanspruch aller Deutschen gegenüber der Welt mit „Pseudobajuwarischem Neo-Seppilismus“aufzwingt?
Nix für ungut, aber jetzt habe ich doch glatt die Radtour vergessen. Verkehrsarme Strecken bringen uns von Wickstadt über Eichen, Ravolzhausen, Erlensee und Großkrotzenburg nach Aschaffenburg. Haltet den Obulus für die Mainfähre bereit und vergesst Euer 9-EURO-Ticket für die Bahnfahrt nicht. Im Park Schönbusch werden wir eine ausgiebige Rast einlegen. Von Aschaffenburg nach Assenheim lassen wir uns fahren, schonen die Waden und lassen die Erinnerungen, verwoben mit den geschichtlichen Unfassbarkeiten Revue passieren.
Diese Genusstour über verkehrsarme Strecken, die nur bis Kilometer 18,7 ein paar Bodenwellen enthält, die uns von Höhen zwischen 180 und 210 Metern die Landschaft genießen lassen, wird etwa 65 Kilometer lang sein. Gute Rad- und Wirtschaftswege wurden ausgewählt.
Haben wir Euer Interesse geweckt? Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme.
Erwin Loscher ist für Rückfragen unter der Telefonnummer 01512 02 30 745 erreichbar.
Für das Radwanderteam
Wilhelm Schröder
Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Sport (RTF/CTF)
Streckendownload für Navigationsgeräte:
„Zur Radwanderstrecke Strecke „Wickstadt_SchlossSchönbusch_AB““
Zur Radwanderstrecke Strecke „Wickstadt_SchlossSchönbusch_AB“ (Vollbildanzeige)