Radfahrer-Club 1903 Ilbenstadt e.V.

Seid stark, haltet durch, Jammerer verlieren!

Radtourenfahren in Ilbenstadt
Der Bericht zur Saisoneröffnung und zum Frühlingsstart

Radtourenfahrt (RTF) „Rund um Ilbenstadt“
Countrytourenfahrt (CTF) „Wetterauer Äcker- und Wäldertour“
Graveltourenfahrt (GTF) „Wetterauer Schottertour“

am Sonntag, den 20. März 2022

Fundsachen am Veranstaltungstag:
Regenjacke, Sonnenbrille, Trinkflasche „Maurten“

Von einem bunten Strauß positiver Gefühle können die Verantwortlichen des RC 03 Ilbenstadt, die vielen Helferinnen und Helfer, ob Vereinsmitglied oder dem Verein freundschaftlich verbunden, schon zu den ersten Minuten des Startes bis zum Ende der diesjährigen Frühjahrsradtouren berichten.

Doch der Reihe nach:
Im Vorfeld
Als im Herbst letzten Jahres die Touren im Verband angemeldet wurden, kam noch keine Spannung auf. Einen möglichen Verlust der Meldegebühr war kalkuliert und verkraftbar. Im Januar wurde es langsam ernst, mussten die Touren der Straßenverkehrsbehörde des Wetteraukreises zur Genehmigung eingereicht werden. Dazu kamen noch die Anzeigepflichten bei den Waldbesitzern. Die Strecken wurden zuvor geprüft; dann traten die Behörden vom Kreis, den Kommunen, die Naturschutzbehörde, auch die Polizei, Hessen Mobil, die Deutsche Bahn und nicht zuletzt Hessen Forst und die Privatwaldbesitzer in Aktion. Jetzt kam man im Verein ins Grübeln. Nicht die behördliche Prüfung zauberte Sorgenfalten auf die Stirn der Verantwortlichen. Dazu haben beide Seiten in den letzten Jahren eine angenehme Zusammenarbeit entwickelt. Nein, wie würden die Radsportlerinnen und Radsportler reagieren? Individuell oder in kleineren Gruppen zwei Jahre auf Hessens Straßen, auch in Feld und Wald, unterwegs, könnte das Verlangen zum Start im Rahmen einer Veranstaltung abgekühlt sein. Wollte man sich noch dem „Druck“ aussetzen, des Morgens früh aufstehen, in voller Radmontur mit überprüftem Sportgerät die Haustür hinter sich verschließen, um auch nicht zu spät am Start zu sein, die Mitfahrerinnen und Mitfahrer nicht warten zu lassen? Reicht es noch für einen Kaffee, ein Stück Kuchen, ein belegtes Brötchen, bevor die Strecke unter die Räder genommen wird?


Am Veranstaltungstag
Schon die ersten Vormeldungen ließen erahnen, dass eine Erfolgsgeschichte beginnen könnte. Sätze, wie „Ich freue mich riesig“, Smileys und des öfteren Dankesworte, dass die Planungen im „üblichen Rahmen“ aufgenommen worden sind, stimmten vorsichtig optimistisch, auch wenn Mahner nicht verstummen wollten, die eine niedrige Beteiligung prognostizierten.
Der Sonntag war unbeschreiblich. Rund um den Startplatz wogte bei Kaiserwetter die bunte Radlerschar. Die Stimmung war gut und wurde letztlich durch die etwas längere Wartezeit am Start, die durch Computer auf ihrer überraschenden Suche nach dem Betriebssystem verursacht wurde, nicht getrübt. Hatte man doch durch die lange Pause viel Gesprächsstoff, musste lange vermisste Freunde und Bekannte grüßen und konnte so die Ungeduld auf die Strecke entlassen zu werden noch zügeln.

Die Radtourenfahrt (RTF)
Schließlich gingen alle auf die verschiedenen Strecken. Radtourenfahrerinnen und -fahrer konnten ihr Straßenrennrad über RTF-Strecken von 46, 72 oder 114 Kilometern bewegen. Durch das Wettertal bis kurz vor Münzenberg fuhren alle vereint, hinter dem Servicepunkt in Melbach steuerten die Pedaleure auf der 46-Kilometerstrecke schon wieder das Ziel an, während es für den Großteil hieß, gen Osten zu streben. Ab Gettenau führte die 72-Kilometerstrecke direkt zur Keltenwelt auf dem Glauberg, die Radlerschar auf der 114-Kilometerstrecke fügten noch eine Schleife über Borsdorf, Ulfa, Eichelsdorf und Ober-Lais an. Zwischen Bobenhausen und Wippenbach wurde deren Kletterfähigkeit getestet, bevor sie, vereint mit den Radlern der 72-Kilometertour, den Anstieg zur Keltenwelt meistern konnten. Die Keltenwelt, ein Highlight der Tour, einerseits wegen des Anstieges verflucht, andererseits wegen des tollen Ausblickes, der einzigartigen Lage geliebt, sollte auch über diese Tour hinaus Ausflugsziel und Ort der Auseinandersetzung mit unserer Geschichte sein und bleiben. Über Rodenbach und Stammheim ging es zurück nach Ilbenstadt.


Die Graveltourenfahrt (GTF)
Gravelfreundinnen und -freunde durften sich auf einer 79-Kilometerrunde, die sich weitgehend an der 72-Kilometertour der RTF orientierte, ausprobieren. Davon machte nur eine kleine einstellige Zahl GPS-geführt auf Wirtschafts-, Feld- und Waldwegen Gebrauch. Warum dies neue Angebot in der Gravelszene wenig Anklang fand, hat sich noch nicht erschlossen. War es der Schotter (= Gravel), der sich in unseren Breiten regelmäßig unter Beton und Asphalt versteckt, war es ungewohnt, dass ein Verein eine solche Tour organisiert anbietet, wo man sonst seine Freiheitsliebe und Ungebundenheit gerne vor sich her trägt? Auch wenn Frauen und Männer des RC 03 noch nicht hinter das Geheimnis gekommen sind, hat es doch Spaß gemacht, die Strecke zu erkunden, auch um sie in der Zukunft das ein oder andere Mal selbst unter die Räder zu nehmen.

Die Countrytourenfahrt (CTF)
Die Countrytourenfahrt von Ilbenstadt nach Melbach über 37 Kilometer und darüber hinaus bis Trais-Münzenberg auf der 71-Kilometerrunde, wenn nicht über die 56-Kilometerschleife „abgekürzt“ wurde, deckte die ganze Palette des Wirtschafts- und Waldwegenetz der Wetterau ab. Traumhafte Aussichten zur Frankfurter Skyline, ins Wettertal und in den Taunus zur markanten Silhouette des Fernmeldeturmes auf dem Feldberg hatten diese Touren zu bieten, von der sanfthügeligen Wetterau, die geschickt kleinere Bergprüfungen verbergen kann, ganz zu schweigen.

Die Helferinnen und Helfer an den Service- und Verpflegungspunkten in Melbach, Am Kräppelstein, Eichelsdorf und an der Keltenwelt in Glauberg gaben ihr Bestes, mit Getränken, Bananen und kleineren Häppchen jede und jeden zu versorgen.

Der Abschluss
Im Ziel, die Pedale sind in Ruhestellung, die erbrachte Leistung wurde in die Wertungskarte und/oder Startkarte bescheinigt, richtete Herr Klein, Vertreter des Niddataler Bürgermeisters Michael Hahn ein Grußwort an die Radlerinnen und Radler. Im Anschluss wurden durch den RTF-/CTF-Fachwart Johannes Contag mit Wilhelm Schröder die Siegerehrungen vorgenommen. Geehrt wurden in der Gruppe der RTF-Vereine auf dem ersten Platz der RC Hattersheim mit 28 Teilnehmern. Es folgten das Radteam Neu-Isenburg /19 Teilnehmer) und der RV Ober-Mörlen (12 Teilnehmer). In der Gruppe der CTF-Teilnehmer wurden der RTC Sandhasen Wölfersheim und der VC Frankfurt geehrt, beide mit Teilnehmerzahlen im einstelligen Bereich. Statt der üblichen Hardware sind regionale Flüssigkeiten zur Ehrung übergeben worden, die es auf Wunsch mit und ohne Suchtpotential gab.

Der RC 03 Ilbenstadt konnte 625 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßen. Davon gingen 523 auf die RTF-, 97 auf die CTF und 5 auf die GTF (Graveltourenfahrt)-Strecke.
Dieses große Teilnehmerfeld war weniger erwartet, als erhofft worden. Doch waren alle Vorbereitungen darauf ausgerichtet. Der Optimismus hat sich durchgesetzt.

Wilhelm Schröder dankte ausdrücklich allen Helferinnen und Helfern, die eine solche Veranstaltung tragen und deren Einsatz nach Veranstaltungsende noch lange nicht vorbei ist.

Nach dem sportlichen Teil, der seinen Abschluss in der Siegerehrung fand, ging man noch nicht auseinander. Der Grill lief auf Hochtouren, Pommes zischten im Öl, die Erbsensuppe brodelte, die Getränke waren kühl und auch Kaffee und Kuchen standen bereit, um verlorene Flüssigkeit und Körner zu ersetzen sowie den Rahmen für den geselligen Abschluss eines tollen Radsporttages in Ilbenstadt zu gestalten. Es gab viel zu erzählen und sicher ist, dass der Glaube an eine erfolgreiche Saison 2022/2023 gefestigt ist und noch viele Breitenradsportveranstaltungen folgen werden.
Der RC 03 Ilbenstadt sagt allen Radsportlerinnen und Radsportlern herzlichen Dank für die Teilnahme und auf Wiedersehen in Ilbenstadt.

Impressionen von unserer Herbst-RTF:
Bilder: Eva C., Michael H., Jenni H. , Wilhelm S.

 

Kommentare sind geschlossen.