Radfahrer-Club 1903 Ilbenstadt e.V.

Seid stark, haltet durch, Jammerer verlieren!

Radtourenfahren in Ilbenstadt
Der Frühherbst in Wetterau und Vogelsberg

BERICHT
RTF „46. Wetterau-Vogelsberg-Rundfahrt“
GTF „2. Wetterauer Schottertour“

Sonntag, den 11. September 2022

Fundsachen am Veranstaltungstag:
Regenjacke, Trinkflasche „Delta-Bike“

Ein fast normaler Saisonverlauf, die Aussicht auf einen herbstlichen Anstieg der COVID-19-Fälle, verbunden mit dem üblichen Wetterrisiko, begleiteten die Planungen zur 46. Wetterau-Vogelsberg-Rundfahrt, unserer Herbstradtourenfahrt. Über den Sommer waren bei hessischen RTF durchweg ein Teilnehmereinbruch von rund einem Drittel zu beobachten. Lag dies am überdurchschnittlich heißen Sommer, lag es an der fast zweijährigen Coronapause, in der sich ein Teil der RTF-Gemeinde dauerhaft sportlich umorientiert haben könnte? Wir wischten alle Bedenken zur Seite und kalkulierten im üblichen Rahmen mit 400 Starterinnen und Startern; für das Saisonende im Herbst selbst bei gutem Wetter eine realistische Zahl.

Die RTF-Strecken mit 32, 41, 77, 111 und 153 Kilometern von der Wetterau bis in den Hohen Vogelsberg wurden schnell und gründlich vorbereitet. Dazu kam eine Gravelstrecke über 82 Kilometer im Raum zwischen Ilbenstadt und Münzenberg, in deren Verlauf zwei Servicepunkte der RTF-Strecken eingeplant waren.
Die Genehmigungsphase der Strecken mit dem RP Darmstadt, Hessen Forst, den Privat- und Kommunalwaldbesitzern verlief problemlos.

In der Veranstaltungswoche kam der Herbst mit Macht. Es wurde kühler, feuchter und teilweise sehr nass. Am Samstag regnete es durchweg, sodass am Sonntagmorgen einige der Mut verlassen hatte und zu Hause blieben.
278 Radler und Radlerinnen wagten sich an den Start und wurden belohnt. Ab 8 Uhr zeigte sich die Sonne, gutes Radfahrwetter stellte sich ein. Das war der Plan!


Alle Strecken wurden angenommen. Die Wetterau hat ihr über Wochen „verbranntes“ Antlitz in etwas dunklere Brauntöne gewandelt. Zaghaft zeigte sich frisches Grün, die Boden- und Luftfeuchte gierig aufsaugend. Dazu die noch grünen Mais- und Zuckerrübenfelder, gesäumt vom schon herbstlich geprägten Busch- und Baumbestand. In den Vogelsberg hinein konnten alle, die auf den langen Strecken zuhause waren, eine deutlich grünere, aber auch hügligere Landschaft genießen, der die heißen Tage im rauheren Mittelgebirgsklima weniger geschadet hatten.
An den Servicepunkten in Staden, Münzenberg, Glashütten, an der L 3168 hinter Ilbeshausen-Hochwaldhausen und in Bergheim wurden Getränke, Bananen und kleine Snacks für die Pedalritter vorgehalten. Alle kamen gesund zurück. Respekt vor den 39 unentwegten Radlerinnen und Radlern für ihren Ritt über den Hohen Vogelsberg auf der 153-Kilometerstrecke sowie Anerkennung für alle, die sich ohne Zeitdruck über eine Strecke ihrer Wahl bewegt haben. Auf der Familienstrecke konnten wir vorwiegend Mitglieder des Ilbenstädter Turnvereins und der Feuerwehr begrüßen.

Auf unserer, nach GPS-Daten zu befahrenden, Gravelstrecke, der 82 Kilometer langen 2. Wetterauer Schottertour, konnten sich Anhängerinnen und Anhänger des „Gravelns“ austoben, jene Spezies, denen die Fahrradindustrie eine relativ neue Zweiradklasse „Gravelbike“ geschaffen hat. Dies ist verkürzt beschrieben ein Fahrrad mit Rennradgenen, das auf breiten Reifen mit einem komfortableren Rahmen, der kein Grundgerüst für eine knüppelharte, nervöse Rennmaschine mehr ist, der mit aufrechterer Sitzposition und guten Geradeauslauf punktet und der mit Anbauteilen bis hin zum Reiserad aufgerüstet werden kann. Solchermaßen ausgerüstet kann, anders wie mit einem Rennrad, auch unebenes, naturnahes Geläuf unter die Räder genommen werden. Letzterem Verlangen kommen wir mit unserer Gravelstrecke entgegen. Die Strecke wurde vom geländeaffinen Peloton gelobt. Eine solche Strecke sollte unbedingt in unserem Programm bleiben. Diesem Wunsch kommen wir gerne nach. Im Herbst haben sich die Teilnehmerzahlen fast verdreifacht! Während im Frühjahr drei Radlerinnen und Radler auf dieser Strecke waren, haben sich jetzt schon acht an den Gravelkurs gewagt. Wir sehen optimistisch nach vorn!

Im Ziel wartete nicht nur geselliges Treiben, sondern auch der Bürgermeister, Herr Michael Hahn, der unsere Gäste in Niddatal willkommen hieß und dem RC 03 Ilbenstadt samt seinen Helferinnen und Helfern für die Organisation und Durchführung der Radtourenfahrten dankte.
Im Wettbewerb der vorangemeldeten BDR-Vereine hatte der RC Ober-Mörlen die Nase vor dem Radteam Neu-Isenburg vorn. Es folgten gleichauf das Radteam Edelweiss Nieder-Wöllstadt und der RV Opel Rüsselsheim.
Mit dem Turnverein Ilbenstadt und der Freiwilligen Feuerwehr konnten zwei ortsansässige Vereine zur Teilnahme an der Familientour geehrt werden. Statt der üblichen Pokale wurde die Auszeichnungen mit regionalen Flüssigkeiten, die es auf Wunsch mit und ohne Suchtpotential gab, vorgenommen.

Nach der Siegerehrung blieb man noch zusammen. Viel gab es vor dem nahen Ende der Saison zu erzählen, Erfahrungen wurden ausgetauscht und Pläne geschmiedet. Dabei gab es kühle Getränke, der Grill lief, Pommes und Kartoffelpuffer bruzzelten, Kaffee und Kuchen standen bereit.

Herzlichen Dank unseren Helferinnen und Helfern, die durch ihren unermüdlichen Einsatz uns diesen Tag rund ums Fahrrad in Ilbenstadt erst möglich gemacht haben und die in der Nachbereitung weiter tätig sind.

Wir freuen uns schon heute, die Saison 2023 anzugehen.
Zuvor läuft in Hessen am 25. September noch eine RTF beim TV Schlüchtern und am gleichen Tag läutet der RV Anspach eine CTF-Serie ein, die sich bis ins nächste Jahr zieht.

Impressionen von unserer Herbst-RTF:
Bilder: Jenni H. I. und W. Schröder

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