Der Sommerbeginn war von der Wettervorhersage bis zum Nachmittag mit relativ kühlen Temperaturen, aber trocken vorausgesagt. Das morgendliche Erwachen zeigte Regen und nasse Straßen. Gut, eine Vormeldung zur RTF in Nieder-Weisel war abgegeben und eine Verabredung getroffen. Auf Nachfrage äußerte ich ohne zu zögern, dass ich selbstverständlich auch bei Regenwetter auf die Strecke gehe.

Zunächst führte mich mein Weg zum RC Hattersheim, um dort die Werbeflyer für unsere Herbst-RTF in Ilbenstadt am 13. September auszulegen. Hinter dem Homburger Kreuz waren es immer noch 12° Celsius, aber die Autobahn wurde trocken. Optimismus machte sich breit. Aus Hattersheim kam schon ein ständiger Strom bunter Rennradlerinnen und Rennradler, einzeln, in kleineren und größeren Gruppen, die sich kurz nach dem Start noch im regen Kommunikationsmodus befanden. Der RC Hattersheim hatte dann zwar auch unter einer Wetterverschlechterung zu leiden, konnte aber durch die trockene Startphase die Teilnehmer aus dem Haus locken. Mit 927 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde zwar der übliche Level nicht erreicht, war aber für die Wetterverhältnisse ein hervorragendes Ergebnis. Respekt auch für den Einsatz des neuen Meldesystems scan&bike. Nach den erstmaligen hessischen Einsätzen beim RC 03 Ilbenstadt und bei den Sandhasen in Wölfersheim konnten auch in Hattersheim Erfahrungen gesammelt werden, die für einen reibungslosen Ablauf in der Zukunft wertvoll sind!

Zurück zur RTF des RV Germania Nieder-Weisel, wo die Fachwartin RTF Silvia Geisler mit ihrem Team gegen die Hattersheimer Konkurrenz, die kühlen Temperaturen und den Regen zu kämpfen hatte. Mit meinem Start setzte der Regen, der zwischenzeitlich etwas nachgelassen hatte, wieder ein und hier ließ mich auch meine Verabredung stehen, beziehungsweise fahren. Die vorherrschenden Farben der Wetterauer Hügel- und Wald- und Ackerlandschaft waren grün, häufig mit einem leichten, teilweise auch sattem Gelbton der reifenden Getreidefelder durchsetzt. Weiter dominierte der schwarze Asphalt der Straße und das einheitliche Grau der Wolken, die auch keinen Sonnenstrahl zuließen. Doch auch diese Farbkomposition hatte ihre Reize und nach der langen Trockenperiode, präsentierte sich den unerschrockenen Pedaleuren eine neue Facette der heimischen Region. 120 Starterinnen und Starter verirrten sich nach Nieder-Weisel und so verwunderte es nicht, wenn man allein bei gleichmäßigem Landregen die Landschaft in sich aufnehmen und den Gedanken freien Lauf lassen konnte.

Die Strecken von 48, 76 und 112 Kilometern der „Kleinen Mittelhessenrundfahrt“ waren so ausgeschildert, dass man Start und Ziel in Nieder-Weisel sicher wieder anfahren konnte. Wenn bei der nächsten Tour weniger Schilder auf der linken Straßenseite angebracht werden und das ein oder andere Wiederholungsschild etwas dichter hinter der Kreuzung/Einmündung steht, wären hier und da kurze Momente des Zweifelns über den Streckenverlauf nicht aufgekommen.

Im Ziel war bei Kaffee, Kuchen, Gegrilltem und kühlen Getränken das Wetter weiter Thema, der Aspekt lag bei den meisten – von den Sternfahrern abgesehen – auf „Geschafft!“ Im Wettbewerb der BDR-Vereine hatten wir die Nase mit 17 gestarteten Teilnehmern von 20 vorgemeldeten knapp vor dem RV Wanderlust Gambach, der 16 Radlerinnen und Radler von 33 (!) gemeldeten auf die Strecke brachte und dem RV Germania Hungen von deren 20 vorgemeldeten  4 nicht wetterfest waren. Die weiteren Plätze belegten RV Klein-Linden (8/13 TN), RV Ober-Mörlen (7/10 TN), RSG Grünberg (6/7 TN), RSV Oppershofen (5/10 TN), RV Anspach (3/4 TN) und letztlich noch die Sandhasen aus Wölfersheim (2/6 TN). So bleibt der Wanderpokal wieder mal ein Jahr in Ilbenstadt.

Sehr erfreulich war, dass der RVG Nieder-Weisel neben der „Kleinen Mittelhessenrundfahrt“ auch ein Volksradfahren im Programm hatte, an dem sich mehrere Schulklassen beteiligten!

Respekt, dass doch noch ein kleines Teilnhmerfeld nach Nieder-Weisel gefunden hat. Jeder RTF-Veranstalter arbeitet mit vielen Helferinnen und Helfern  für eine gelungene Sportveranstaltung. Gerade bei schlechten Witterungsverhältnissen sind die Vereine dankbar, wenn sie durch unseren Start Unterstützung erfahren.  Schlechtwetterfahrten sind gemeinschaftsbildend und bieten Gesprächsstoff für lange Radfahrerabende. Danke!

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