Liebe Mitglieder und Freunde des RC 03 Ilbenstadt,

unser 9-EUR-Ticket läuft aus und das Wetter verspricht weniger Hitze. Es soll ein Wechsel zwischen Sonne und Wolken geben, leichter Regen ist nur für Hessens Süden angesagt. Erwin Loscher lädt zur Tour über den Hessenradweg R 3 von Fulda nach Gelnhausen ein:

Start am Mittwoch, den 31. August 2022 um
07:48 Uhr Abfahrt mit dem Zug vom Bhf Assenheim über Hanau nach Fulda

Die Coronawelle in der Hitzewelle ebbt ab, das Dunkelfeld wird nicht erhellt. Seid misstrauisch! Die Nation ist noch im Urlaub, Antigen- und PCR-Tests sind nicht mehr in, seit sich auf breiter Front die Masse keiner Gefahr mehr bewusst ist; eine Grippe steckt man doch auch locker weg … Schauen wir mal, wenn alle Urlauber wieder zurück sind und deren Kinder in den Schulen Urlaubserinnerungen austauschen. Was gäbe man drum, wenn das Szenario nicht eintritt?
Denkt auch an Euren Sonnenschutz!
Die Hygiene- und Abstandsregeln des RC 03 Ilbenstadt, abgestimmt für das Radwandern sind mittlerweile obsolet. Die politisch Verantwortlichen haben entschieden, dass schwerwiegende Gesundheitsgefahren durch das SARS-CoV-II-Virus generell nicht mehr drohen. Die Mehrheit ist geimpft und darüber hinaus ist sie mit einem Vernunftpotential ausgestattet, aus dem heraus eigenverantwortlich eine gute Prävention folgt. Das heißt, dass an den entscheidenden Stellen Abstand gehalten und/oder eine geeignete Maske getragen sowie bei eigener Neigung zur „Triefnase“ der Kontakt zu Mitmenschen selbstverständlich eingeschränkt wird. Wer denn wissen will, was das Land Hessen unter unserem eigenverantwortlichen Handeln versteht, dem sei die Internetseite „corona-in-hessen“ zum Nachlesen empfohlen. Bleibt gesund!
Nebenbei:
Die aktuelle und vermutlich immer weniger gelesene Verordnung heißt Coronavirus-Basisschutzmaßnahmenverordnung – CoBaSchuV. Sie wurde am 15. August 2022 neu in Marsch gesetzt und gilt nun bis einschließlich des 11. September 2022. Sie ist mit Auslegungshinweisen hier nachzulesen.

Wir müssen früher aus dem Bett und zum Bahnhof in Assenheim eilen. Doch schließt sich eine entspannte Zugfahrt über Hanau nach Fulda an. Fulda, ein interessantes Städtchen, politisches und kulturelles Zentrum Osthessens, zudem Bischofssitz. Insgesamt konservativ geprägt und insbesondere Bischof Dyba (1983 – 2000) wusste besonders zu polarisieren und festigte den Ruf Fuldas als erzkonservatives Zentrum.
Wir verlassen Fulda in Richtung Neuhof, nicht ohne die Absicht Fulda erneut zu besuchen und zu erkunden. Weithin sichtbar ist die weiße Abraumhalde der Kali+Salz AG. Rund vier Millionen Tonnen aufbereitete Kalisalze werden europaweit als Düngemittel und als Grund- und Hilfsstoffe für die chemische Industrie vertrieben. Ohne diesen Dünger, ob von Neuhof oder aus anderen Quellen, würde gar die Ukraine den Ruf als Kornkammer verlieren.
Wenn die Abraumhalde aus unserem Blick verschwunden ist, liegt Schlüchtern und Steinau an der Straße vor uns. Als Stichworte genügen für Steinau „Brüder-Grimm-Stadt“, die Gebrüder haben hier anscheinend eine märchenhafte Jugend verlebt und die „Via Regia“, die alte Handelsstraße Frankfurt-Leipzig, die wir in unserer Region hinreichend als Hohe Straße kennen.
Jetzt aber nach Gelnhausen, der Barbarossastadt. Wusstet ihr, dass auf wunderbare Weise enge Bezüge zu Ilbenstadt bestehen? Diese gehen auf Kaiser Barbarossa, Friedrich I., zurück, der es sich nicht nehmen ließ, 1170 Gelnhausen zu gründen und eine Kaiserpfalz anlegen zu lassen. Die Römisch-Deutschen Kaiser regierten nicht aus einer Hauptstadt heraus; sie waren dauernd in Bewegung, reisten durch das Reich und ließen sich temporär in den über das Land verstreuten Pfalzen zum Regieren nieder, was dem Zusammenhalt des großen Reiches abseits von schnellen Kommunikationsmitteln, wie Telefon und Internet, sicher förderlich war.
Zurück zu Ilbenstadt. Gottfried von Cappenberg und sein Bruder Otto hatten eine Begegnung mit dem heiligen Norbert von Xanten. Dies wühlte beide dermaßen auf, dass sie spontan ihre Besitzungen 1122 dem Prämonstratenser Orden übergaben und auch selbst diesem beitraten. Damit büßten sie erfolgreich für die Zerstörung des St. Paulus Domes zu Münster; Gottfried wurde gar Heilig gesprochen. Wo ist nun die Verbindung zu Barbarossa? Graf Otto von Cappenberg war der Taufpate Barbarossas, der um 1122 geboren wurde. Damit war Ilbenstadt fast Nabel der Welt, über die Cappenbergs mit einem bedeutenden Kaiser des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation verbunden, der heute noch im Kyffhäuser schlafen soll und nur auf bessere Zeiten wartend bereit ist, sein Wirken zum Wohle der Nation, die sich seinerzeit über den engen Begriff der Deutschen hinaus erstreckte, fortzusetzen. Da haben wir mit dieser Verbindung schon mal bei ihm einen Stein im Brett.

Mit diesem Wissen können wir nun mit Zuversicht am Gelnhäuser Bahnhof in den Zug steigen und heimatlichen Gefilden entgegenstreben. Da von Fulda nach Gelnhausen so gut wie kein störender Höhenmeter unsere Fahrt beeinflusst hat, sollten genug Körner übrig sein, um bereits in Ranstadt den Zug wieder zu verlassen, um die restlichen 18,4 Kilometer über den Hessenradweg R 4 nach Assenheim unter die Räder zu nehmen. Falls man keinen guten Tag erwischt hat, kann der Zug nach Hanau genommen werden, um von hier Assenheim direkt per Bahn anzufahren.
Diese Genusstour über verkehrsarme Strecken mit nur 392 Höhenmetern und 71 Kilometern, die gegebenenfalls um 18, 4 Kilometer verlängert werden kann, wird sicher Euer Interesse wecken. Gute Rad- und Wirtschaftswege wurden ausgewählt.

Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme.
Erwin Loscher ist für Rückfragen unter der Telefonnummer 01512 02 30 745 erreichbar.

Für das Radwanderteam

Wilhelm Schröder
Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Sport (RTF/CTF)

Streckendownload für Navigationsgeräte:
„Zur Radwanderstrecke Strecke „Fulda – Gelnhausen“

Zur Radwanderstrecke Strecke „Fulda – Gelnhausen“ (Vollbildanzeige)