Liebe Mitglieder und Freunde des RC 03 Ilbenstadt,
frische Temperaturen, die im Tagesverlauf 15° Celsius erreichen, Sonne, die sich mehr und mehr durch die Wolken kämpft und, wichtig für uns, kein Regen in Sicht. Nach einem kurzen Zwischenhoch hat uns der Herbst wieder fest im Griff; gewöhnen wir uns daran. Erwin Loscher lädt zur Tour nach Büdingen ein:
Start am Freitag, den 7. Oktober 2022 um 10:00 Uhr
an der Wickstädter Niddabrücke
Da sich das SARS-CoV-2-Virus hartnäckig unserer Gesellschaft versichert, sind bei Gruppenfahrten Hygiene- und Abstandsregeln weiterhin ständige Begleiter. Wir bitten zum Schutz der Gruppe und Eurer eigenen Gesundheit willen, um deren Beachtung.
Unsere Hinweise zur Coronaprävention einblenden:
Die Coronawelle baut sich wieder auf, Inzidenzen jenseits der 500 haben den Wetteraukreis im Griff. Kaum jemand stört sich daran, obwohl die Dunkelziffer im Dreifachen der bekannten Zahlen liegen soll. Schwere Verläufe, gar der Tod sind weit weg, gehören der Vergangenheit an? Passt auf Euch auf, bleibt gesund!
Die politisch Verantwortlichen suchen den Kompromiss zwischen einschränkenden Vorgaben zum Gesundheitsheitsschutz und der Freiheit des Einzelnen. Weitgehend wird diesem vernunftbegabten Wesen vertraut, sich sachgerecht zu entscheiden. Mögen sich diese Annahmen bestätigen, dass eine gute Prävention ohne intensive staatliche Eingriffe erreicht werden kann:
Das heißt, dass an den entscheidenden Stellen Abstand gehalten und/oder eine geeignete Maske getragen sowie bei eigener Neigung zur „Triefnase“ der Kontakt zu Mitmenschen selbstverständlich eingeschränkt wird. Wer denn wissen will, was das Land Hessen unter unserem eigenverantwortlichen Handeln versteht, dem sei die Internetseite „corona-in-hessen“ zum Nachlesen empfohlen.
Nebenbei:
Die aktuelle und vermutlich weniger gelesene Verordnung heißt Coronavirus-Basisschutzmaßnahmenverordnung – CoBaSchuV. Sie wurde am 28. September 2022 neu in Marsch gesetzt und gilt nun vom 1. Oktober 2022 bis einschließlich des 7. April 2023. Sie ist hier mit Auslegungshinweisen nachzulesen.
Die „Hohe Straße“, eine historische Verbindung zwischen Mainz und Leipzig, die den Höhenzügen folgte, um die schweren Ochsenkarren nicht im Sumpf der Niederungen zu versenken, soll uns nach Büdingen führen. Ihr erinnert Euch bestimmt, dass die Hohe Straße nicht das erste Mal von uns unter die Räder genommen wurde. Den Abschnitt zwischen Bergen-Enkheim und Langenbergheim genossen wir zum Beispiel am 4. Mai 2022 und zwischen Langenbergheim und Büdingen waren wir schon am 7. Oktober 2021 nicht zu halten.
Dass ihr auf diesem Radweg allzu viel Verkehr antreffen werdet, ist nicht zu befürchten, da sich bereits ab 1100 der Verkehr in das Kinzigtal verlagerte. Die Mühen, die Höhen des Vogelsberges zu bezwingen entfielen, das schonte Mensch und Tier, brachte Zeit- und vor allem finanzielle Vorteile. Ab 1170 musste die Via Regia im Kinzigtal ohnehin Pflicht sein; was hätte Kaiser Barbarossa wohl gesagt, nachdem er Gelnhausen gegründet und der Bau seines temporären Regierungssitzes, der Kaiserpfalz, voll im Gange war, hätte man ihn links liegengelassen?
Wir passieren Diebach am Haag, das 1269 erstmals „bemerkt“ wurde, weil Ludwig von Isenburg den Nonnen von „Haug“ Güter in Diebach und Büdingen beurkundet verkauft hatte. Endlich mal ein Geschäft, in dem keine Begriffe wie „Schenkung“ oder „Heirat“ unter Blaublütigen und Klerus zu finden waren …
Die eigentliche Gründung Diebachs mit dem Beinamen „Am Haag“ (auch Hauck , abgeleitet aus dem mittelhochdeutschen Houc = Hügel) geht dann später auf die Herrenhuther Brüdergemeine zurück, die 1736 wegen ihres protestantischen-pietistischen Glaubens aus Sachsen gejagt und schließlich über einen Zwischenaufenthalt auf der Ronneburg im Herrnhaag bei Diebach dauerhaft Zuflucht fanden. Die Protestanten waren halt nicht einfach, fanden aber im protestantischen Umfeld Diebachs gute Rahmenbedingungen vor.
Was sich in grauer Vorzeit bis hin zu den Herrenhuthern in Diebach abgespielt haben mag? Die Informationslage ist dünn. Als Anliegergemeinde an einer Handelsstraße hat man sicherlich wirtschaftliche Vorteile gehabt. Beim Durchzug der Söldnerheere im 30-jährigen Krieg oder napoleonischer Truppen wäre man um eine weniger exponierte Lage froh gewesen.
Ziehen wir nach Büdingen weiter, lassen die Diebacher unbehelligt. In Büdingen halten wir uns nicht auf, schlagen uns am Ortsrand nach Büches durch und könnten uns auf Schnitzeljagd wähnen, gilt es doch dort in einer örtlichen Metzgerei ausgiebig zu rasten.
Nach der Rast, unsere Körper werden noch mit den ersten Vorbereitungen der Verdauungsvorgänge beschäftigt sein, bläst der Radwanderfachwart zur Weiterfahrt. Langsam wieder auf Betriebstemperatur kommend, denken wir in Düdelsheim nicht daran, dem Keltenfürsten einen Besuch abzustatten, rollen weiter nach Lindheim und Altenstadt. In Höchst biegen wir in Richtung Norden ab. Kloster Engelthal und durch den Wald nach Stammheim, diese Bodenwellen mussten noch sein, kosten noch einige Körner. Dann lassen wir es nach Florstadt und dem Hessenradweg R 4 gemütlich zum Ausgangspunkt zurückrollen.
Die „Mühen“ haben sich gelohnt. Mit neuen Eindrücken, satt und zufrieden beenden wir die Tour.
Diese Genusstour über verkehrsarme Strecken mit 504 Höhenmetern und 68,2 Kilometern wird sicher Euer Interesse wecken. Gute Rad- und Wirtschaftswege wurden ausgewählt.
Wir freuen uns auf eine rege Teilnahme.
Erwin Loscher ist für Rückfragen unter der Telefonnummer 01512 02 30 745 erreichbar.
Für das Radwanderteam
Wilhelm Schröder
Fachbereichsleiter Öffentlichkeitsarbeit und Sport (RTF/CTF)
Streckendownload für Navigationsgeräte:
„Zur Radwanderstrecke Strecke „Wickstadt-Hohe Straße, Teil2-Büdingen“
„Zur Radwanderstrecke Strecke „Wickstadt-Hohe Straße, Teil2-Büdingen“ (Vollbildanzeige)